Der Kleine Prinz / Il Piccolo Principe — w językach niemieckim i włoskim. Strona 3

Niemiecko-włoska dwujęzyczna książka

Antoine de Saint-Exupéry

Der Kleine Prinz

Antoine de Saint-Exupéry

Il Piccolo Principe

Der kleine Prinz war jetzt ganz blaß vor Zorn.

Il piccolo principe adesso era bianco di collera.

»Es sind nun Millionen Jahre, daß die Blumen Dornen hervorbringen. Es sind Millionen Jahre, daß die Schafe trotzdem die Blumen fressen. Und du findest es unwichtig, wenn man wissen möchte, warum sie sich so viel Mühe geben, Dornen hervorzubringen, die zu nichts Zweck haben? Dieser Kampf der Schafe mit den Blumen soll unwichtig sein? Weniger ernsthaft als die Additionen eines dicken, roten Mannes?

«Da migliaia di anni i fiori fabbricano le spine. Da migliaia di anni le pecore mangiano tuttavia i fiori. «E non è una cosa seria cercare di capire perché i fiori si danno tanto da fare per fabbricarsi delle spine che non servono a niente? Non è importante la guerra fra le pecore e i fiori? Non è più serio e più importante delle addizioni di un grosso signore rosso?

Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgends andersals auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines Morgens so mit einem einzigen Biß auslöschen kann, — das soll nicht wichtig sein?!«

E se io conosco un fiore unico al mondo, che non esiste da nessuna parte, altro che nel mio pianeta, e che una piccola pecora può distruggere di colpo, così un mattino, senza rendersi conto di quello che fa, non è importante questo!»

Er wurde rot vor Erregung und fuhr fort:

Arrossi, poi riprese:

»Wenn einer eine Blume liebt, die es nur ein einziges Mal gibt auf allen Millionen und Millionen Sternen, dann genügt es ihm völlig, daß er zu ihnen hinaufschaut, um glücklich zu sein. Er sagt sich: Meine Blume ist da oben, irgendwo … Wenn aber das Schaf die Blume frißt, so ist es für ihn, als wären plötzlich alle Sterne ausgelöscht! Und das soll nicht wichtig sein?«

«Se qualcuno ama un fiore, di cui esiste un solo esemplare in milioni e milioni di stelle, questo basta a farlo felice quando Io guarda.
«E lui si dice: “Il mio fiore è là in qualche luogo.”
«Ma se la pecora mangia il fiore, è come se per lui tutto a un tratto, tutte le stelle si spegnessero! E non è importante questo!»

Er konnte nichts mehr sagen. Er brach plötzlich in Schluchzen aus. Die Nacht war hereingebrochen. Ich hatte mein Werkzeug weggelegt. Mein Hammer, mein Bolzen, der Durst und der Tod, alles war mir gleichgültig. Es galt auf einem Stern, einem Planeten, auf dem meinigen, hier auf der Erde, einen kleinen Prinzen zu trösten! Ich nahm ihn in die Arme. Ich wiegte ihn. Ich flüsterte ihm zu:

Non poté proseguire. Scoppiò bruscamente in singhiozzi. Era caduta la notte. Avevo abbandonato i miei utensili. Me ne infischiavo del mio martello, del mio bullone, della sete e della morte. Su di una stella, un pianeta, il mio, la Terra, c’era un piccolo principe da consolare! Lo presi in braccio. Lo cullai. Gli dicevo:

»Die Blume, die du liebst, ist nicht in Gefahr … Ich werde ihm einen Maulkorb zeichnen, deinem Schaf … Ich werde dir einen Zaun für deine Blume zeichnen … Ich …«

«Il fiore che tu ami non è in pericolo… Disegnerò una museruola per la tua pecora… e una corazza per il tuo fiore… Io…».

Ich wußte nicht, was ich noch sagen sollte. Ich kam mir sehr ungeschickt vor. Ich wußte nicht, wie ich zu ihm gelangen, wo ich ihn erreichen konnte … Es ist so geheimnisvoll, das Land der Tränen.

Non sapevo bene che cosa dirgli. Mi sentivo molto maldestro. Non sapevo come toccarlo, come raggiungerlo… Il paese delle lacrime è così misterioso.

KAPITEL VIII

VIII

Bald sollte ich jene Blume besser kennen lernen. Es hatte auf dem Planeten des kleinen Prinzen immer schon Blumen gegeben, sehr einfache, aus einem einzigen Kranz von Blütenblättern geformt; sie spielten keine große Rolle und störten niemanden. Sie leuchteten eines Morgens im Grase auf und erloschen am Abend.

Imparai ben presto a conoscere meglio questo fiore. C’erano sempre stati sul pianeta del piccolo principe dei fiori molto semplici, ornati di una sola raggiera di petali, che non tenevano posto e non disturbavano nessuno. Apparivano un mattino nell’erba e si spegnevano la sera.

Aber jene eine hatte eines Tages Wurzel geschlagen, aus einem Samen, weiß Gott woher, und der kleine Prinz hatte diesen Sproß, der den andern Sprößlingen nicht glich, sehr genau überwacht. Das konnte eine neue Art Affenbrotbaum sein.

Ma questo era spuntato un giorno, da un seme venuto chissà da dove, e il piccolo principe aveva sorvegliato da vicino questo ramoscello che non assomigliava a nessun altro ramoscello. Poteva essere una nuova specie di baobab.

Aber der Strauch hörte bald auf zu wachsen und begann, eine Blüte anzusetzen. Der kleine Prinz, der der Entwicklung einer riesigen Knospe beiwohnte, fühlte wohl, es müsse eine wunderbare Erscheinung aus ihr hervorgehen, aber die Blume wurde nicht fertig damit, sich in ihrer grünen Kammer auf ihre Schönheit vorzubereiten.

Ma l’arbusto cessò presto di crescere e cominciò a preparare un fiore. Il piccolo principe, che assisteva alla formazione di un bocciolo enorme, sentiva che ne sarebbe uscita un’apparizione miracolosa, ma il fiore non smetteva più di prepararsi ad essere bello, al riparo della sua camera verde.

Sie wählte ihre Farben mit Sorgfalt, sie zog sich langsam an, sie ordnete ihre Blütenblätter eins nach dem andern. Sie wollte nicht wie die Mohnblüten ganz zerknittert herauskommen. Sie wollte nicht früher erscheinen als im vollen Ornat ihrer Schönheit. Nun ja! sie wollte gefallen.

Sceglieva con cura i suoi colori, si vestiva lentamente, aggiustava i suoi petali ad uno ad uno. Non voleva uscire sgualcito come un papavero. Non voleva apparire che nel pieno splendore della sua bellezza. Eh, sì, c’era una gran civetteria in tutto questo!

Ihre geheimnisvolle Toilette hatte also Tage und Tage gedauert. Und dann, eines Morgens, gerade zur Stunde des Sonnenaufganges, hatte sie sich enthüllt.

La sua misteriosa toeletta era durata giorni e giorni. E poi, ecco che un mattino, proprio all’ora del levar del sole, si era mostrato.

Und die, die mit solcher Genauigkeit gearbeitet hatte, sagte gähnend:

E lui, che aveva lavorato con tanta precisione, disse sbadigliando:

»Ach! ich bin kaum aufgewacht … Ich bitte um Verzeihung … Ich bin noch ganz zerrauft …«

«Ah! mi sveglio ora. Ti chiedo scusa… sono ancora tutto spettinato…»

Da konnte der kleine Prinz seine Bewunderung nicht mehr verhalten:

Il piccolo principe allora non poté frenare la sua ammirazione:

»Wie schön Sie sind!«

«Come sei bello!»

»Nicht wahr?« antwortete sanft die Blume. »Und ich bin zugleich mit der Sonne geboren …«

«Vero», rispose dolcemente il fiore, «e sono nato insieme al sole…»

Der kleine Prinz erriet wohl, daß sie nicht allzu bescheiden war, aber sie war so rührend!

Il piccolo principe indovinò che non era molto modesto, ma era così commovente!

»Ich glaube, es ist Zeit zum Frühstücken«, hatte sie bald hinzugefügt, »hätten Sie die Güte, an mich zu denken?«

«Credo che sia l’ora del caffè e latte», aveva soggiunto, «vorresti pensare a me…»

Und völlig verwirrt hatte der kleine Prinz eine Gießkanne mit frischem Wasser geholt und die Blume bedient.

E il piccolo principe, tutto confuso, andò a cercare un innaffiatoio di acqua fresca e servi al fiore la sua colazione.

So hatte sie ihn sehr bald schon mit ihrer etwas scheuen Eitelkeit gequält. Eines Tages zum Beispiel, als sie von ihren vier Dornen sprach, hatte sie zum kleinen Prinzen gesagt:

Così l’aveva ben presto tormentato con la sua vanità un poco ombrosa. Per esempio, un giorno, parlando delle sue quattro spine, gli aveva detto:

»Sie sollen nur kommen, die Tiger, mit ihren Krallen!«

«Possono venire le tigri, con i loro artigli!»

»Es gibt keine Tiger auf meinem Planeten«, hatte der kleine Prinz eingewendet, »und die Tiger fressen auch kein Gras.«

«Non ci sono tigri sul mio pianeta», aveva obiettato il piccolo principe, «e poi le tigri non mangiano l’erba».

»Ich bin kein Gras«, hatte die Blume sanft geantwortet.

«Io non sono un’erba», aveva dolcemente risposto il fiore.

»Verzeihen Sie mir …«

«Scusami…»

»Ich fürchte mich nicht vor den Tigern, aber mir graut vor der Zugluft. Hätten Sie keinen Wandschirm?«

«Non ho paura delle tigri, ma ho orrore delle correnti d’aria… Non avresti per caso un paravento?»

Grauen vor Zugluft? … Das sind schlechte Aussichten für eine Pflanze, hatte der kleine Prinz festgestellt. Diese Blume ist recht schwierig …

«Orrore delle correnti d’aria?
«È un po’ grave per una pianta», aveva osservato il piccolo principe. «È molto complicato questo fiore…»

»Am Abend werden Sie mich unter einen Glassturz stellen. Es ist sehr kalt bei Ihnen. Das ist schlecht eingerichtet. Da, wo ich herkomme …«

«Alla sera mi metterai al riparo sotto a una campana di vetro. Fa molto freddo qui da te… Non è una sistemazione che mi soddisfi. Da dove vengo io…»

Aber sie hatte sich unterbrochen. Sie war in Form eines Samenkorns gekommen. Sie hatte nichts von den anderen Welten wissen können. Beschämt, sich bei einer so einfältigen Lüge ertappen zu lassen, hatte sie zwei- oder dreimal gehustet, um den kleinen Prinzen ins Unrecht zu setzen:

Ma si era interrotto. Era venuto sotto forma di seme. Non poteva conoscere nulla degli altri mondi. Umiliato di essersi lasciato sorprendere a dire una bugia così ingenua, aveva tossito due o tre volte, per mettere il piccolo principe dalla parte del torto…

»Der Wandschirm …?«

«E questo paravento?…»

»Ich wollte ihn gerade holen, aber Sie sprachen mit mir!«

«Andavo a cercarlo, ma tu mi parlavi!»

Dann hatte sie sich neuerlich zu ihrem Husten gezwungen, um ihm trotzdem Gewissensbisse aufzunötigen.

Allora aveva forzato la sua tosse per fargli venire dei rimorsi.

So hatte der kleine Prinz trotz des guten Willens seiner Liebe rasch an ihr zu zweifeln begonnen, ihre belanglosen Worte bitter ernst genommen und war sehr unglücklich geworden.

Così il piccolo principe, nonostante tutta la buona volontà del suo amore, aveva cominciato a dubitare di lui. Aveva preso sul serio delle parole senza importanza che l’avevano reso infelice.

»Ich hätte nicht auf die hören sollen«, gestand er mir eines Tages. »Man darf den Blumen nicht zuhören, man muß sie anschauen und einatmen. Die meine erfüllte den Planeten mit Duft, aber ich konnte seiner nicht froh werden. Diese Geschichte mit den Krallen, die mich so gereizt hat, hätte mich rühren sollen.«

«Avrei dovuto non ascoltarlo», mi confidò un giorno, «non bisogna mai ascoltare i fiori. Basta guardarli e respirarli. Il mio, profumava il mio pianeta, ma non sapevo rallegrarmene. Quella storia degli artigli, che mi aveva tanto raggelato, avrebbe dovuto intenerirmi».

Er vertraute mir noch an:

E mi confidò ancora:

»Ich habe das damals nicht verstehen können! Ich hätte sie nach ihrem Tun und nicht nach ihren Worten beurteilen sollen. Sie duftete und glühte für mich. Ich hätte niemals fliehen sollen! Ich hätte hinter all den armseligen Schlichen Ihre Zärtlichkeit erraten sollen. Die Blumen sind so widerspruchsvoll! Aber ich war zu jung, um sie lieben zu können.«

«Non ho saputo capire niente allora! Avrei dovuto giudicarlo dagli atti, non dalle parole. Mi profumava e mi illuminava. Non avrei mai dovuto venirmene via! Avrei dovuto indovinare la sua tenerezza dietro le piccole astuzie. I fiori sono così contraddittori! Ma ero troppo giovane per saperlo amare».

KAPITEL IX

IX

Ich glaube, daß er zu seiner Flucht einen Zug wilder Vögel benutzt hat. Am Morgen seiner Abreise brachte er seinen Planeten schön in Ordnung. Sorgfältig fegte er seine tätigen Vulkane. Er besaß zwei tätige Vulkane, das war sehr praktisch zum Frühstückkochen.

Io credo che egli approfittò, per venirsene via, di una migrazione di uccelli selvatici. Il mattino della partenza mise bene in ordine il suo pianeta. Spazzò accuratamente il camino dei suoi vulcani in attività. Possedeva due vulcani in attività. Ed era molto comodo per far scaldare la colazione del mattino.

Er besaß auch einen erloschenen Vulkan. Da er sich aber sagte: Man kann nie wissen! fegte er auch den erloschenen Vulkan. Wenn sie gut gefegt werden, brennen die Vulkane sanft und regelmäßig, ohne Ausbrüche. Die Ausbrüche der Vulkane sind nichts weiter als Kaminbrände.

E possedeva anche un vulcano spento. Ma, come lui diceva, «non si sa mai» e così spazzò anche il camino del vulcano spento. Se i camini sono ben puliti, bruciano piano piano, regolarmente, senza eruzioni. Le eruzioni vulcaniche sono come gli scoppi nei caminetti.

Es ist klar: Wir auf unserer Erde sind viel zu klein, um unsere Vulkane zu kehren. Deshalb machen sie uns so viel Verdruß.

È evidente che sulla nostra terra noi siamo troppo piccoli per poter spazzare il camino dei nostri vulcani ed è per questo che ci danno tanti guai.

Der kleine Prinz riß auch ein bißchen schwermütig die letzten Triebe des Affenbrotbaumes aus. Er glaubte nicht, daß er jemals zurückkehren müsse. Aber alle diese vertrauten Arbeiten erschienen ihm an diesem Morgen ungemein süß.

Il piccolo principe strappò anche con una certa malinconia gli ultimi germogli dei baobab. Credeva di non ritornare più. Ma tutti quei lavori consueti gli sembravano, quel mattino, estremamente dolci.

Und, als er die Blume zum letztenmal begoß und sich anschickte, sie unter den Schutz der Glasglocke zu stellen, entdeckte er in sich das Bedürfnis zu weinen.

E quando innaffiò per l’ultima volta il suo fiore, e si preparò a metterlo al riparo sotto la campana di vetro, scopri che aveva una gran voglia di piangere.

»Adieu«, sagte er zur Blume.

«Addio», disse al fiore.

Aber sie antwortete ihm nicht.

Ma il fiore non rispose.

»Adieu«, wiederholte er.

«Addio», ripeté.

Die Blume hustete. Aber das kam nicht von der Erkältung.

Il fiore tossi. Ma non era perché fosse raffreddato.

»Ich bin dumm gewesen«, sagte sie endlich zu ihm. »Ich bitte dich um Verzeihung. Versuche, glücklich zu sein.«

«Sono stato uno sciocco», disse finalmente, «scusami, e cerca di essere felice».

Es überraschte ihn, daß die Vorwürfe ausblieben. Er stand ganz fassungslos da, mit der Glasglocke in der Hand. Er verstand diese stille Sanftmut nicht.

Fu sorpreso dalla mancanza di rimproveri. Ne rimase sconcertato, con la campana di vetro per aria. Non capiva quella calma dolcezza.

»Aber ja, ich liebe dich«, sagte die Blume. »Du hast nichts davon gewußt. Das ist meine Schuld. Es ist ganz unwichtig. Aber du warst ebenso dumm wie ich. Versuche, glücklich zu sein … Laß diese Glasglocke liegen! Ich will sie nicht mehr …«

«Ma sì, ti voglio bene», disse il fiore, «e tu non l’hai saputo per colpa mia. Questo non ha importanza, ma sei stato sciocco quanto me. Cerca di essere felice. Lascia questa campana di vetro, non la voglio più».

»Aber der Wind …«

«Ma il vento…»

»Ich bin nicht so stark erkältet, daß … Die frische Nachtluft wird mir gut tun. Ich bin eine Blume.«

«Non sono così raffreddato. L’aria fresca della notte mi farà bene. Sono un fiore».

»Aber die Tiere …«

«Ma le bestie…»

»Ich muß wohl zwei oder drei Raupen aushalten, wenn ich die Schmetterlinge kennenlernen will. Auch das scheint sehr schön zu sein. Wer wird mich sonst besuchen? Du wirst ja weit weg sein. Was aber die großen Tiere angeht, so fürchte ich mich nicht. Ich habe meine Krallen.«

«Devo pur sopportare qualche bruco se voglio conoscere le farfalle, sembra che siano così belle. Se no chi verrà a farmi visita? Tu sarai lontano e delle grosse bestie non ho paura. Ho i miei artigli».

Und sie zeigt treuherzig ihre vier Dornen. Dann fügte sie noch hinzu:

E mostrava ingenuamente le sue quattro spine. Poi continuò:

»Zieh es nicht so in die Länge, das ist ärgerlich. Du hast dich entschlossen zu reisen. So geh!«

«Non indugiare così, è irritante. Hai deciso di partire e allora vattene».

Denn sie wollte nicht, daß er sie weinen sähe. Es war eine so stolze Blume.

Perché non voleva che io lo vedessi piangere. Era un fiore così orgoglioso…

KAPITEL X

X

Er befand sich in der Region der Asteroiden 325, 326, 327, 328, 329 und 330. Er begann also, sie zu besuchen, um sich zu beschäftigen und um sich zu bilden.

Il piccolo principe si trovava nella regione degli asteroidi 325, 326, 327, 328, 329 e 330. Cominciò a visitarli per cercare un’occupazione e per istruirsi.

Auf dem ersten wohnte ein König. Der König thronte in Purpur und Hermelin auf einem sehr einfachen und dabei sehr königlichen Thron.

Il primo asteroide era abitato da un re. Il re, vestito di porpora e d’ermellino, sedeva su un trono molto semplice e nello stesso tempo maestoso.

»Ah! Sieh da, ein Untertan«, rief der König, als er den kleinen Prinzen sah.

«Ah! ecco un suddito», esclamò il re appena vide il piccolo principe.

Und der kleine Prinz fragte sich: Wie kann er mich kennen, da er mich noch nie gesehen hat!

E il piccolo principe si domandò: «Come può riconoscermi se non mi ha mai visto?»

Er wußte nicht, daß für die Könige die Welt etwas höchst Einfaches ist: Alle Menschen sind Untertanen.

Non sapeva che per i re il mondo è molto semplificato. Tutti gli uomini sono dei sudditi.

»Komm naher, daß ich dich besser sehe«, sagte der König und war ganz stolz, daß er endlich für jemanden König war.

«Avvicinati che ti veda meglio», gli disse il re che era molto fiero di essere finalmente re per qualcuno.

Der kleine Prinz schaute sich nach einer Sitzgelegenheit um, aber der ganze Planet war bedeckt von dem herrlichen Hermelinmantel. Er blieb also stehen, und da er müde war, gähnte er.

Il piccolo principe cercò con gli occhi dove potersi sedere, ma il pianeta era tutto occupato dal magnifico manto di ermellino. Dovette rimanere in piedi, ma era tanto stanco che sbadigliò.

»Es verstößt gegen die Etikette, in Gegenwart eines Königs zu gähnen«, sagte der Monarch. »Ich verbiete es dir.«

«È contro all’etichetta sbadigliare alla presenza di un re», gli disse il monarca, «te lo proibisco».

»Ich kann es nicht unterdrücken«, antwortete der kleine Prinz ganz verwirrt. »Ich habe eine weite Reise gemacht und habe nicht geschlafen …«

«Non posso farne a meno», rispose tutto confuso il piccolo principe. «Ho fatto un lungo viaggio e non ho dormito…»

»Dann«, sagte der König, »befehle ich dir zu gähnen. Ich habe seit Jahren niemanden gähnen sehen, das Gähnen ist für mich eine Seltenheit. Los! gähne noch einmal! Es ist ein Befehl.«

«Allora», gli disse il re, «ti ordino di sbadigliare. Sono anni che non vedo qualcuno che sbadiglia, e gli sbadigli sono una curiosità per me. Avanti! Sbadiglia ancora. È un ordine».

»Das ängstigt mich, ich kann nicht mehr …«, stammelte der kleine Prinz und errötete.

«Mi avete intimidito… non posso più», disse il piccolo principe arrossendo.

»Hm, hm!« antwortete der König. »Also dann … befehle ich dir, bald zu gähnen und bald …«

«Hum! hum!» rispose il re. «Allora io… io ti ordino di sbadigliare un po’ e un po’…»

Er murmelte ein bißchen und schien verärgert.

Borbottò qualche cosa e sembrò seccato.

Denn der König hielt in hohem Maße darauf, daß man seine Autorität respektiere. Er duldete keinen Ungehorsam. Er war ein absoluter Monarch. Aber da er sehr gütig war, gab er vernünftige Befehle.

Perché il re teneva assolutamente a che la sua autorità fosse rispettata. Non tollerava la disubbidienza. Era un monarca assoluto. Ma siccome era molto buono, dava degli ordini ragionevoli.

»Wenn ich geböte«, pflegte er zu sagen, »wenn ich einem General geböte, sich in einen Seevogel zu verwandeln, und wenn dieser General nicht gehorchte, es wäre nicht die Schuld des Generals. Es wäre meine Schuld.«

«Se ordinassi», diceva abitualmente, «se ordinassi a un generale di trasformarsi in un uccello marino, e se il generale non ubbidisse, non sarebbe colpa del generale. Sarebbe colpa mia».

»Darf ich mich setzen?« fragte schüchtern der kleine Prinz.

«Posso sedermi?» s’informò timidamente il piccolo principe.

»Ich befehle dir, dich zu setzen«, antwortete der König und zog einen Zipfel seines Hermelinmantels majestätisch an sich heran.

«Ti ordino di sederti», gli rispose il re che ritirò maestosamente una falda del suo mantello di ermellino.

Aber der kleine Prinz staunte. Der Planet war winzig klein. Worüber konnte der König wohl herrschen?

Il piccolo principe era molto stupito. Il pianeta era piccolissimo e allora su che cosa il re poteva regnare?

»Herr«, sagte er zu ihm … »ich bitte, verzeiht mir, daß ich Euch frage …«

«Sire», gli disse, «scusatemi se vi interrogo…»

»Ich befehle dir, mich zu fragen«, beeilte sich der König zu sagen.

«Ti ordino di interrogarmi», si affrettò a rispondere il re.

»Herr … worüber herrscht Ihr?«

«Sire, su che cosa regnate?»

»Über alles«, antwortete der König mit großer Einfachheit.

«Su tutto», rispose il re con grande semplicità.

»Über alles?«

«Su tutto?»

Der König wies mit einer bedeutsamen Gebärde auf seinen Planeten, auf die anderen Planeten und auf die Sterne.

Il re con un gesto discreto indicò il suo pianeta, gli altri pianeti, e le stelle.

»Über all das?« sagte der kleine Prinz.

«Su tutto questo?» domandò il piccolo principe.

»Über all das …«, antwortete der König.

«Su tutto questo…» rispose il re.

Denn er war nicht nur ein absoluter Monarch, sondern ein universeller.

Perché non era solamente un monarca assoluto, ma era un monarca universale.

»Und die Sterne gehorchen Euch?«

«E le stelle vi ubbidiscono?»

»Gewiß«, sagte der König. »sie gehorchen aufs Wort. Ich dulde keinen Ungehorsam.«

«Certamente», gli disse il re. «Mi ubbidiscono immediatamente. Non tollero l’indisciplina».

Solche Macht verwunderte den kleinen Prinzen sehr. Wenn er sie selbst gehabt hätte, wäre es ihm möglich gewesen, nicht dreiundvierzig, sondern zweiundsiebzig oder sogar hundert oder selbst zweihundert Sonnenuntergängen an ein und demselben Tage beizuwohnen, ohne daß er seinen Sessel hätte rücken müssen.

Un tale potere meravigliò il piccolo principe. Se l’avesse avuto lui, avrebbe potuto assistere non a quarantatre, ma a settantadue, o anche a cento, a duecento tramonti nella stessa giornata, senza dover spostare mai la sua sedia!

Und da er sich in der Erinnerung an seinen kleinen verlassenen Planeten ein bißchen traurig fühlte, faßte er sich ein Herz und bat den König um eine Gnade:

E sentendosi un po’ triste al pensiero del suo piccolo pianeta abbandonato, si azzardò a sollecitare una grazia dal re:

»Ich möchte einen Sonnenuntergang sehen … Machen Sie mir die Freude … Befehlen Sie der Sonne unterzugehen …«

«Vorrei tanto vedere un tramonto… Fatemi questo piacere… Ordinate al sole di tramontare…»

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