Le Petit Prince / Der Kleine Prinz — w językach francuskim i niemieckim. Strona 2

Francusko-niemiecka dwujęzyczna książka

Antoine de Saint-Exupéry

Le Petit Prince

Antoine de Saint-Exupéry

Der Kleine Prinz

CHAPITRE IV

KAPITEL IV

J’avais ainsi appris une seconde chose très importante: C’est que sa planète d’origine était à peine plus grande qu’une maison!

Ich hatte eine zweite sehr wichtige Sache erfahren: der Planet seiner Herkunft war kaum größer als ein Haus!

Ça ne pouvait pas m’étonner beaucoup. Je savais bien qu’en dehors des grosses planètes comme la Terre, Jupiter, Mars, Vénus, auxquelles on a donné des noms, il y en a des centaines d’autres qui sont quelquefois si petites qu’on a beaucoup de mal à les apercevoir au télescope.

Das erschien mir gar nicht verwunderlich. Ich wuĂźte ja, daĂź es auĂźer den groĂźen Planeten wie der Erde, dem Jupiter, dem Mars, der Venus, denen man Namen gegeben hat, noch Hunderte von anderen gibt, die manchmal so klein sind, daĂź man MĂĽhe hat, sie im Fernrohr zu sehen.

Quand un astronome découvre l’une d’elles, il lui donne pour nom un numéro. Il l’appelle par exemple: «l’astéroïde 3251.»

Wenn ein Astronom einen von ihnen entdeckt, gibt er ihm statt des Namens eine Nummer. Er nennt ihn zum Beispiel: Asteroid Nr. 3251.

J’ai de sérieuses raisons de croire que la planète d’où venait le petit prince est l’astéroïde B 612.

Ich habe ernsthafte GrĂĽnde zu glauben, daĂź der Planet, von dem der kleine Prinz kam, der Asteroid B 612 ist.

Cet astéroïde n’a été aperçu qu’une fois au télescope, en 1909, par un astronome turc.

Dieser Planet ist nur ein einziges Mal im Jahre 1909 von einem tĂĽrkischen Astronomen im Fernrohr gesehen worden.

Il avait fait alors une grande démonstration de sa découverte à un Congrès International d’Astronomie. Mais personne ne l’avait cru à cause de son costume. Les grandes personnes sont comme ça.

Er hatte damals beim internationalen AstronomenkongreĂź einen groĂźen Vortrag ĂĽber seine Entdeckung gehalten. Aber niemand hatte ihm geglaubt, und zwar ganz einfach seines Anzuges wegen. Die groĂźen Leute sind so.

Heureusement pour la réputation de l’astéroïde B 612 un dictateur turc imposa à son peuple, sous peine de mort, de s’habiller à l’Européenne.

Zum Glück für den Ruf des Planeten B 612 befahl ein türkischer Diktator seinem Volk bei Todesstrafe, nur noch europäische Kleider zu tragen.

L’astronome refit sa démonstration en 1920, dans un habit très élégant. Et cette fois-ci tout le monde fut de son avis.

Der Astronom wiederholte seinen Vortrag im Jahre 1920 in einem sehr eleganten Anzug. Und diesmal gaben sie ihm alle recht.

Si je vous ai raconté ces détails sur l’astéroïde B 612 et si je vous ai confié son numéro, c’est à cause des grandes personnes. Les grandes personnes aiment les chiffres.

Wenn ich euch dieses nebensächliche Drum und Dran über den Planeten B 612 erzähle und euch sogar seine Nummer anvertraue, so geschieht das der großen Leute wegen. Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen.

Quand vous leur parlez d’un nouvel ami, elles ne vous questionnent jamais sur l’essentiel. Elles ne vous disent jamais: «Quel est le son de sa voix? Quels sont les jeux qu’il préfère? Est-ce qu’il collectionne les papillons?»

Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sammelt er Schmetterlinge?

Elles vous demandent: «Quel âge a-t-il? Combien a-t-il de frères? Combien pèse-t-il? Combien gagne son père?» Alors seulement elles croient le connaître.

Sie fragen euch: Wie alt ist er? Wieviel BrĂĽder hat er? Wieviel wiegt er? Wieviel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie, ihn zu kennen.

Si vous dites aux grandes personnes: «J’ai vu une belle maison en briques roses, avec des géraniums aux fenêtres et des colombes sur le toit…» elles ne parviennent pas à s’imaginer cette maison. Il faut leur dire: «J’ai vu une maison de cent mille francs.» Alors elles s’écrient: «Comme c’est joli!»

Wenn ihr zu den großen Leute sagt: Ich habe ein sehr schönes Haus mit roten Ziegeln gesehen, mit Geranien vor den Fenstern und Tauben auf dem Dach … dann sind sie nicht imstande, sich dieses Haus vorzustellen. Man muß ihnen sagen: Ich habe ein Haus gesehen, das hunderttausend Franken wert ist. Dann schreien sie gleich: Ach wie schön!

Ainsi, si vous leur dites: «La preuve que le petit prince a existé c’est qu’il était ravissant, qu’il riait, et qu’il voulait un mouton. Quand on veut un mouton, c’est la preuve qu’on existe» elles hausseront les épaules et vous traiteront d’enfant!

So auch, wenn ihr ihnen sagt: Der Beweis dafür, daß es den kleinen Prinzen wirklich gegeben hat, besteht darin, daß er entzückend war, daß er lachte und daß er ein Schaf haben wollte; denn wenn man sich ein Schaf wünscht, ist es doch ein Beweis dafür, daß man lebt, — dann werden sie die Achseln zucken und euch als Kinder behandeln.

Mais si vous leur dites: «La planète d’où il venait est l’astéroïde B 612» alors elles seront convaincues, et elles vous laisseront tranquille avec leurs questions. Elles sont comme ça. Il ne faut pas leur en vouloir. Les enfants doivent être très indulgents envers les grandes personnes.

Aber wenn ihr ihnen sagt: der Planet, von dem er kam, ist der Planet B 612, dann werden sie ĂĽberzeugt sein und euch mit ihren Fragen in Ruhe lassen. So sind sie. Man darf ihnen das auch nicht ĂĽbelnehmen. Kinder mĂĽssen mit groĂźen Leuten viel Nachsicht haben.

Mais, bien sûr, nous qui comprenons la vie, nous nous moquons bien des numéros! J’aurais aimé commencer cette histoire à la façon des contes de fées. J’aurais aimé dire:

Wir freilich, die wir wissen, was das Leben eigentlich ist, wir machen uns nur lustig über die albernen Zahlen. Viel lieber hätte ich diese Geschichte begonnen wie ein Märchen. Am liebsten hätte ich so angefangen:

«Il était une fois un petit prince qui habitait une planète à peine plus grande que lui, et qui avait besoin d’un ami…» Pour ceux qui comprennent la vie, ça aurait eu l’air beaucoup plus vrai.

Es war einmal ein kleiner Prinz, der wohnte auf einem Planeten, der kaum größer war als er selbst, und er brauchte einen Freund … Für die, die das Leben richtig verstehen, würde das viel glaubwürdiger klingen.

Car je n’aime pas qu’on lise mon livre à la légère. J’éprouve tant de chagrin à raconter ces souvenirs. Il y a six ans déjà que mon ami s’en est allé avec son mouton. Si j’essaie ici de le décrire, c’est afin de ne pas l’oublier.

Denn ich möchte nicht, daß man mein Buch leicht nimmt. Ich empfinde so viel Kummer beim Erzählen dieser Erinnerungen. Es ist nun schon sechs Jahre her, daß mein Freund mit seinem Schaf davongegangen ist. Wenn ich hier versuche, ihn zu beschreiben, so tue ich das, um ihn nicht zu vergessen.

C’est triste d’oublier un ami. Tout le monde n’a pas eu un ami. Et je puis devenir comme les grandes personnes qui ne s’intéressent plus qu’aux chiffres.

Es ist traurig einen Freund zu vergessen. Nicht jeder hat einen Freund gehabt. Und ich könnte wie diegroßen Leute werden, die sich nur für Ziffern interessieren.

C’est donc pour ça encore que j’ai acheté une boîte de couleurs et des crayons. C’est dur de se remettre au dessin, à mon âge, quand on n’a jamais fait d’autres tentatives que celle d’un boa fermé et celle d’un boa ouvert, à l’âge de six ans!

Deshalb habe ich mir schlieĂźlich auch einen Farbenkasten und Zeichenstifte gekauft. Es ist schwer, sich in meinem Alter noch einmal mit dem Zeichnen einzulassen, wenn man seit seinem sechsten Lebensjahre nie andere Versuche gemacht hat als die mit einer geschlossenen und offenen Klapperschlange.

J’essaierai, bien sûr, de faire des portraits le plus ressemblants possible. Mais je ne suis pas tout à fait certain de réussir. Un dessin va, et l’autre ne ressemble plus.

Ich werde selbstverständlich versuchen, die Bilder so wirklichkeitsgetreu wie möglich zu machen. Aber ich bin nicht ganz sicher, ob es mir gelingen wird. Die eine Zeichnung geht, die andere ist schon nicht mehr ähnlich.

Je me trompe un peu aussi sur la taille. Ici le petit prince est trop grand. Là il est trop petit. J’hésite aussi sur la couleur de son costume. Alors je tâtonne comme ci et comme ça, tant bien que mal.

Ich irre mich auch mitunter in den MaĂźen. Da ist der kleine Prinz zu groĂź und da ist er zu klein. Auch die Farbe seiner Kleider macht mir Kummer. Dann probiere ich hin und her, so gut es eben geht.

Je me tromperai enfin sur certains détails plus importants. Mais ça, il faudra me le pardonner. Mon ami ne donnait jamais d’explications. Il me croyait peut-être semblable à lui. Mais moi, malheureusement, je ne sais pas voir les moutons à travers les caisses. Je suis peut-être un peu comme les grandes personnes. J’ai dû vieillir.

Ich werde mich vermutlich auch bei wichtigeren Einzelheiten irren. Aber das muß man doch schon nachsehen. Mein Freund hat mir nie Erklärungen gegeben. Er glaubte wahrscheinlich, ich sei wie er. Aber ich bin leider nicht imstande, durch die Kistenbretter hindurch Schafe zu sehen. Ich gleiche doch wohl schon eher den großen Leuten. Ich mußte ja im Laufe der Zeit älter werden.

CHAPITRE V

KAPITEL V

Chaque jour j’apprenais quelque chose sur la planète, sur le départ, sur le voyage. Ça venait tout doucement, au hasard des réflexions. C’est ainsi que, le troisième jour, je connus le drame des baobabs.

Jeden Tag erfuhr ich etwas Neues über den Planeten, über die Abreise und über die Fahrt. Das ergab sich ganz sachte im Laufe meiner Überlegungen. So lernte ich am dritten Tage die Tragödie der Affenbrotbäume kennen.

Cette fois-ci encore ce fut grâce au mouton, car brusquement le petit prince m’interrogea, comme pris d’un doute grave:

Auch dies verdanke ich schließlich dem Schaf, denn unvermittelt fragte mich der kleine Prinz, als wäre er von einem schweren Zweifel geplagt:

— C’est bien vrai, n’est-ce pas, que les moutons mangent les arbustes?

»Es stimmt doch, daß Schafe Stauden fressen?«

— Oui. C’est vrai.

»Ja, das stimmt.«

— Ah! Je suis content.

»Ach, da bin ich froh!«

Je ne compris pas pourquoi il Ă©tait si important que les moutons mangeassent les arbustes. Mais le petit prince ajouta:

Ich verstand nicht, warum es so wichtig war, daĂź Schafe Stauden fressen. Aber der kleine Prinz fĂĽgte hinzu:

— Par conséquent ils mangent aussi les baobabs?

»Dann fressen sie doch auch Affenbrotbäume?«

Je fis remarquer au petit prince que les baobabs ne sont pas des arbustes, mais des arbres grands comme des églises et que, si même il emportait avec lui tout un troupeau d’éléphants, ce troupeau ne viendrait pas à bout d’un seul baobab.

Ich erklärte dem kleinen Prinzen ausführlich, daß Affenbrotbäume doch keine Stauden sind, sondern kirchturmhohe Bäume, und selbst wenn er eine ganze Herde Elefanten mitnähme, würde diese Herde nicht mit einem einzigen Affenbrotbaum fertig werden.

L’idée du troupeau d’éléphants fit rire le petit prince:

Der Einfall mit den Elefanten brachte ihn zum Lachen.

— Il faudrait les mettre les uns sur les autres…

»Man müßte sie übereinanderstellen …«

Mais il remarqua avec sagesse:

Aber dann bemerkte er klugerweise:

— Les baobabs, avant de grandir, ça commence par être petit.

»Bevor die Affenbrotbäume groß werden, fangen sie ja erst damit an, klein zu sein.«

— C’est exact! Mais pourquoi veux-tu que tes moutons mangent les petits baobabs?

»Das ist schon richtig. Aber warum willst du, daß deine Schafe die kleinen Affenbrotbäume fressen?«

Il me répondit: «Ben! Voyons!» comme s’il s’agissait là d’une évidence.

Er antwortete: »Schon gut! Wir werden ja sehen!« als ob es sich da um das klarste Ding der Welt handelte.

Et il me fallut un grand effort d’intelligence pour comprendre à moi seul ce problème.

Und ich muĂźte meinen ganzen Verstand aufbieten, um der Sache auf den Grund zu kommen.

Et en effet, sur la planète du petit prince, il y avait comme sur toutes les planètes, de bonnes herbes et de mauvaises herbes. Par conséquent de bonnes graines de bonnes herbes et de mauvaises graines de mauvaises herbes.

In der Tat gab es auf dem Planeten des kleinen Prinzen wie auf allen Planeten gute Gewächse und schlechte Gewächse. Infolgedessen auch gute Samenkörner von guten Gewächsen und schlechte Samenkörner von schlechten Gewächsen.

Mais les graines sont invisibles. Elles dorment dans le secret de la terre jusqu’à ce qu’il prenne fantaisie à l’une d’elles de se réveiller. Alors elle s’étire, et pousse d’abord timidement vers le soleil une ravissante petite brindille inoffensive.

Aber die Samen sind unsichtbar. Sie schlafen geheimnisvoll in der Erde, bis es einem von ihnen einfällt, aufzuwachen. Dann streckt er sich und treibt zuerst schüchtern einen entzückenden kleinen Sproß zur Sonne, einen ganz harmlosen.

S’il s’agit d’une brindille de radis ou de rosier, on peut la laisser pousser comme elle veut. Mais s’il s’agit d’une mauvaise plante, il faut arracher la plante aussitôt, dès qu’on a su la reconnaître.

Wenn es sich um einen Radieschen- oder Rosentrieb handelt, kann man ihn wachsen lassen, wie er will. Aber wenn es sich um eine schädliche Pflanze handelt, muß man die Pflanze beizeiten herausreißen, sobald man erkannt hat, was für eine es ist.

Or il y avait des graines terribles sur la planète du petit prince… c’étaient les graines de baobabs. Le sol de la planète en était infesté.

Auf dem Planeten des kleinen Prinzen gab es fürchterliche Samen … und das waren die Samen der Affenbrotbäume. Der Boden des Planeten war voll davon.

Or un baobab, si l’on s’y prend trop tard, on ne peut jamais plus s’en débarrasser. Il encombre toute la planète. Il la perfore de ses racines. Et si la planète est trop petite, et si les baobabs sont trop nombreux, ils la font éclater.

Aber einen Affenbrotbaum kann man, wenn man ihn zu spät angeht, nie mehr loswerden. Er bemächtigt sich des ganzen Planeten. Er durchdringt ihn mit seinen Wurzeln. Und wenn der Planet zu klein ist und dieAffenbrotbäume zu zahlreich werden, sprengen sie ihn.

— C’est une question de discipline, me disait plus tard le petit prince. Quand on a terminé sa toilette du matin, il faut faire soigneusement la toilette de la planète. Il faut s’astreindre régulièrement à arracher les baobabs dès qu’on les distingue d’avec les rosiers auxquels ils ressemblent beaucoup quand ils sont très jeunes. C’est un travail très ennuyeux, mais très facile.

»Es ist eine Frage der Disziplin«, sagte mir später der kleine Prinz. »Wenn man seine Morgentoilette beendet hat, muß man sich ebenso sorgfältig an die Toilette des Planeten machen. Man muß sich regelmäßig dazu zwingen, die Sprößlinge der Affenbrotbäume auszureißen, sobald man sie von den Rosensträuchern unterscheiden kann, denen sie in der Jugend sehr ähnlich sehen. Das ist eine zwar langweilige, aber leichte Arbeit.«

Et un jour il me conseilla de m’appliquer à réussir un beau dessin, pour bien faire entrer ça dans la tête des enfants de chez moi.

Und eines Tages riet er mir, ich solle mich bemühen, eine schöne Zeichnung zustande zu bringen, damit es den Kindern bei mir daheim auch richtig in den Kopf gehe.

— S’ils voyagent un jour, me disait-il, ça pourra leur servir. Il est quelquefois sans inconvénient de remettre à plus tard son travail. Mais, s’il s’agit des baobabs, c’est toujours une catastrophe. J’ai connu une planète, habitée par un paresseux. Il avait négligé trois arbustes…

»Wenn sie eines Tages auf die Reise gehen«, sagte er, »kann es ihnen zugute kommen. Zuweilen macht es ja wohl nichts aus, wenn man seine Arbeit auf später verschiebt. Aber wenn es sich um Affenbrotbäume handelt, führt das stets zur Katastrophe. Ich habe einen Planeten gekannt, den ein Faulpelz bewohnte. Er hatte drei Sträucher übersehen …«

Et, sur les indications du petit prince, j’ai dessiné cette planète-là. Je n’aime guère prendre le ton d’un moraliste. Mais le danger des baobabs est si peu connu, et les risques courus par celui qui s’égarerait dans un astéroïde sont si considérables, que, pour une fois, je fais exception à ma réserve.

Und so habe ich denn diesen Planeten nach den Angaben des kleinen Prinzen gezeichnet. Ich nehme nicht gerne den Tonfall eines Moralisten an. Aber die Gefährlichkeit der Affenbrotbäume ist so wenig bekannt, und die Gefahren, die jedem drohen, der sich auf einen Asteroiden verirrt, sind so beträchtlich, daß ich für dieses eine Mal aus meiner Zurückhaltung heraustrete.

Je dis: «Enfants! Faites attention aux baobabs!» C’est pour avertir mes amis d’un danger qu’ils frôlaient depuis longtemps, comme moi-même, sans le connaître, que j’ai tant travaillé ce dessin-là. La leçon que je donnais en valait la peine.

Ich sage: Kinder, Achtung! Die Affenbrotbäume! Um meine Freunde auf eine Gefahr aufmerksam zu machen, die — unerkannt — ihnen wie mir seit langem droht, habe ich so viel an dieser Zeichnung gearbeitet. Die Lehre, die ich damit gebe, ist gewiß der Mühe wert.

Vous vous demanderez peut-être: Pourquoi n’y a-t-il pas, dans ce livre, d’autres dessins aussi grandioses que le dessin des baobabs? La réponse est bien simple: J’ai essayé mais je n’ai pas pu réussir. Quand j’ai dessiné les baobabs j’ai été animé par le sentiment de l’urgence.

Ihr werdet euch vielleicht fragen: Warum enthält dieses Buch nicht noch andere, ebenso großartige Zeichnungen wie die Zeichnung von den Affenbrotbäumen? Die Antwort ist sehr einfach: Ich habe wohl den Versuch gewagt, aber es ist mir nicht gelungen. Als ich die Affenbrotbäume zeichnete, war ich vom Gefühl der Dringlichkeit beseelt.

CHAPITRE VI

KAPITEL VI

Ah! petit prince, j’ai compris, peu à peu, ainsi, ta petite vie mélancolique. Tu n’avais eu longtemps pour distraction que la douceur des couchers de soleil. J’ai appris ce détail nouveau, le quatrième jour au matin, quand tu m’as dit:

Ach, kleiner Prinz, so nach und nach habe ich dein kleines schwermütiges Leben verstanden. Lange Zeit hast du, um dich zu zerstreuen, nichts anderes gehabt als die Lieblichkeit der Sonnenuntergänge. Das erfuhr ich am Morgen des vierten Tages, als du mir sagtest:

— J’aime bien les couchers de soleil. Allons voir un coucher de soleil…

»Ich liebe Sonnenuntergänge sehr. Komm, laß uns einen Sonnenuntergang anschauen …«

— Mais il faut attendre…

»Da muß man noch warten …«

— Attendre quoi?

»Worauf denn warten?«

— Attendre que le soleil se couche.

»Warten, bis die Sonne untergeht.«

Tu as eu l’air très surpris d’abord, et puis tu as ri de toi-même. Et tu m’as dit:

Du hast zuerst ein sehr erstauntes Gesicht gemacht und dann ĂĽber dich selber gelacht. Und du hast zu mir gesagt:

— Je me crois toujours chez moi!

»Ich bilde mir immer ein, ich sei zu Hause!«

En effet. Quand il est midi aux États-Unis, le soleil, tout le monde le sait, se couche sur la France. Il suffirait de pouvoir aller en France en une minute pour assister au coucher de soleil.

In der Tat. Wenn es in den Vereinigten Staaten Mittag ist, geht die Sonne, wie jedermann weiß, in Frankreich unter. Um dort einem Sonnenuntergang beizuwohnen, müßte man in einer Minute nach Frankreich fliegen können.

Malheureusement la France est bien trop éloignée. Mais, sur ta si petite planète, il te suffisait de tirer ta chaise de quelques pas. Et tu regardais le crépuscule chaque fois que tu le désirais…

Unglücklicherweise ist Frankreich viel zu weit weg. Aber auf deinem so kleinen Planeten genügte es, den Sessel um einige Schritte weiterzurücken. Und du erlebtest die Dämmerung, so oft du es wünschtest …

— Un jour, j’ai vu le soleil se coucher quarante-trois fois!

»An einem Tag habe ich die Sonne dreiundvierzigmal untergehen sehn!«

Et un peu plus tard tu ajoutais:

Und ein wenig später fügtest du hinzu:

— Tu sais… quand on est tellement triste on aime les couchers de soleil…

»Du weißt doch, wenn man recht traurig ist, liebt man die Sonnenuntergänge …«

— Le jour des quarante-trois fois tu étais donc tellement triste?

»Am Tage mit den dreiundvierzigmal warst du also besonders traurig?«

Mais le petit prince ne répondit pas.

Aber der kleine Prinz antwortete nicht.

CHAPITRE VII

KAPITEL VII

Le cinquième jour, toujours grâce au mouton, ce secret de la vie du petit prince me fut révélé. Il me demanda avec brusquerie, sans préambule, comme le fruit d’un problème longtemps médité en silence:

Am fĂĽnften Tag war es wieder das Schaf, das ein Lebensgeheimnis des kleinen Prinzen enthĂĽllen half. Er fragte mich unvermittelt, ohne Umschweife, als pflĂĽckte er die Frucht eines in langem Schweigen gereiften Problems:

— Un mouton, s’il mange les arbustes, il mange aussi les fleurs?

»Wenn ein Schaf Sträucher frißt, so frißt es doch auch die Blumen?«

— Un mouton mange tout ce qu’il rencontre.

»Ein Schaf frißt alles, was ihm vors Maul kommt.«

— Même les fleurs qui ont des épines?

»Auch die Blumen, die Dornen haben?«

— Oui. Même les fleurs qui ont des épines.

»Ja. Auch die Blumen, die Dornen haben.«

— Alors les épines, à quoi servent-elles?

»Wozu haben sie dann die Dornen?«

Je ne le savais pas. J’étais alors très occupé à essayer de dévisser un boulon trop serré de mon moteur. J’étais très soucieux car ma panne commençait de m’apparaître comme très grave, et l’eau à boire qui s’épuisait me faisait craindre le pire.

Ich wußte es nicht. Ich war gerade mit dem Versuch beschäftigt, einen zu streng angezogenen Bolzen meines Motors abzuschrauben. Ich war in großer Sorge, da mir meine Panne sehr bedenklich zu erscheinen begann, und ich machte mich aufs Schlimmste gefaßt, weil das Trinkwasser zur Neige ging.

— Les épines, à quoi servent-elles?

»Was für einen Zweck haben die Dornen?«

Le petit prince ne renonçait jamais à une question, une fois qu’il l’avait posée. J’étais irrité par mon boulon et je répondis n’importe quoi:

Der kleine Prinz verzichtete niemals auf eine Frage, wenn er sie einmal gestellt hatte. Ich war völlig mit meinem Bolzen beschäftigt und antwortete aufs Geratewohl:

— Les épines, ça ne sert à rien, c’est de la pure méchanceté de la part des fleurs!

»Die Dornen, die haben gar keinen Zweck, die Blumen lassen sie aus reiner Bosheit wachsen!«

— Oh!

»Oh!«

Mais après un silence il me lança, avec une sorte de rancune:

Er schwieg. Aber dann warf er mir in einer Art Verärgerung zu:

— Je ne te crois pas! Les fleurs sont faibles. Elles sont naïves. Elles se rassurent comme elles peuvent. Elles se croient terribles avec leurs épines…

»Das glaube ich dir nicht! Die Blumen sind schwach. Sie sind arglos. Sie schützen sich, wie sie können. Sie bilden sich ein, daß sie mit Hilfe der Dornen gefährlich wären …«

Je ne répondis rien. À cet instant-là je me disais: «Si ce boulon résiste encore, je le ferai sauter d’un coup de marteau.» Le petit prince dérangea de nouveau mes réflexions:

Ich antwortete nichts und sagte mir im selben Augenblick: Wenn dieser Bolzen noch lange bockt, werde ich ihn mit einem Hammerschlag heraushauen müssen. Der kleine Prinz störte meine Überlegungen von neuem:

— Et tu crois, toi, que les fleurs…

»Und du glaubst, daß die Blumen …«

— Mais non! Mais non! Je ne crois rien! J’ai répondu n’importe quoi. Je m’occupe, moi, de choses sérieuses!

»Aber nein! Aber nein! Ich glaube nichts! Ich habe irgend etwas dahergeredet. Wie du siehst, beschäftige ich mich mit wichtigeren Dingen!«

Il me regarda stupéfiait.

Er schaute mich verdutzt an.

— De choses sérieuses!

»Mit wichtigeren Dingen!«

Il me voyait, mon marteau à la main, et les doigts noirs de cambouis, penché sur un objet qui lui semblait très laid.

Er sah mich an, wie ich mich mit dem Hammer in der Hand und vom Schmieröl verschmutzten Händen über einen Gegenstand beugte, der ihm ausgesprochen häßlich erscheinen mußte.

— Tu parles comme les grandes personnes!

»Du sprichst ja wie die großen Leute!«

Ça me fit un peu honte. Mais, impitoyable, il ajouta:

Das beschämte mich. Er aber fügte unbarmherzig hinzu:

— Tu confonds tout… tu mélanges tout!

»Du verwechselst alles, du bringst alles durcheinander!«

Il était vraiment très irrité. Il secouait au vent des cheveux tout dorés:

Er war wirklich sehr aufgebracht. Er schĂĽttelte sein goldenes Haar im Wind.

— Je connais une planète où il y a un Monsieur cramoisi. Il n’a jamais respiré une fleur. Il n’a jamais regardé une étoile. Il n’a jamais aimé personne. Il n’a jamais rien fait d’autre que des additions. Et toute la journée il répète comme toi: «Je suis un homme sérieux! Je suis un homme sérieux!» et ça le fait gonfler d’orgueil. Mais ce n’est pas un homme, c’est un champignon!

»Ich kenne einen Planeten, auf dem ein purpurroter Herr haust. Er hat nie den Duft einer Blume geatmet. Er hat nie einen Stern angeschaut. Er hat nie jemanden geliebt. Er hat nie etwas anderes als Additionen gemacht. Und den ganzen Tag wiederholt er wie du: Ich bin ein ernsthafter Mann! Ich bin ein ernsthafter Mann! Und das macht ihn ganz geschwollen vor Hochmut. Aber das ist kein Mensch, das ist ein Schwamm.«

— Un quoi?

»Ein was?«

— Un champignon!

»Ein Schwamm!«

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